Ende der 1980er kam das Computerspiel Populous auf den Markt. Als Spieler schlüpfte man in die Rolle eines Gottes, der das Volk seiner Gläubigen gegenüber anderen Völkern stärken musste. Dafür konnte man indirekt Einfluss nehmen. Durch einfaches Klicken ließen sich die Landschaft und damit die Lebensbedingungen für die Männchen im Computer verbessern. Wenn man die idealen Rahmenbedingungen schaffte, siedelten die Männchen und vermehrte sich. So wuchs das Volk und konnte sich gegen benachbarte Völker durchsetzen.
Wagen wir ein Gedankenexperiment: Die gesamte virtuelle Welt aus dem Computerspiel besteht aus demselben „Material“ – dem Quellcode der Programmierung. Ob daraus eine Handlung, eine Sache oder ein Gedanke entsteht, ist egal. Alles hat denselben Ausgangsstoff.
Was für ein absurder Gedanke!
Oder vielleicht doch nicht?
Schauen wir unsere so stabil scheinende Welt doch einmal genauer an. Jede Materie besteht aus Elementarteilchen. Diese setzen sich zu Atomen zusammen, diese wiederum zu Molekülen, die dann wiederum zu größeren Strukturen, sodass wir von Materie sprechen können. Alle Bestandteile von allem werden durch atomare Bindungskräfte und zwischenmolekulare Kräfte zusammengehalten. Wenn man die Beziehung zwischen Masse und Energie, die Natur von Teilchen und Feldern sowie die Rolle von Bindungsenergie betrachtet, kann man sagen, dass auf einer fundamentalen Ebene alles aus Energie besteht. Materie und Energie sind zwei unterschiedliche Ausdrucksformen eines tieferen, grundlegenden physikalischen Prinzips.
Ich bin kein Physiker. Und es geht hier auch nicht um die letztgültige physikalische oder naturwissenschaftliche Genauigkeit. Es geht mit um einige Grundgedanken:
• Alles, was uns so fest und so robust erscheint, ist es nicht.
• Alles, was besteht, wird auf kleinster Ebene von Energie zusammengehalten.
• Energie ist letztlich auch der Stoff, aus dem unsere Gedanken sind.
• Alles ist nicht so getrennt, wie es scheint.
• Alles ist eins.
• Wir sind wie die Figuren im Computerspiel.
• Wir sind reine Energie.
Diese Erkenntnis eröffnet vielfältige Möglichkeiten für ein grundlegendes Verständnis von Spiritualität.
Dazu später mehr.
Bis dahin: Fühl dich verbunden.
