Ich bin ein Kind der Achtziger-Jahre. Für mich reichen ein paar charakteristische Töne, die auf einer Gitarre gezupft werden, damit ein ganz bestimmtes Bild in meinem Kopf erscheint. Das Bild einer gezeichneten Straße, aus der sich erst eine Delle erhebt, die dann aufbricht, sodass eine Löwenzahnpflanze wachsen kann. Wenig später erscheinen überall im gesamten Straßenzug Löwenzahnpflanzen.
Ich habe die Geschichten rund um Peter Lustig geliebt! Auch wenn es heute gar nicht um ihn gehen soll.
Es geht um den Löwenzahn.
Was für eine wunderbar kraftvolle Pflanze ist das! Auch wenn sie von vielen Gartenbesitzern immer wieder verflucht wird.
Aber sehen wir es doch mal so:
- Das Gelb ist so strahlend wie das vom Raps oder von Sonnenblumen.
- Und nach dem Verblühen wird der Löwenzahn zur Pusteblume, die seit jeher Kinderherzen erfreut.
- Die Samen gelangen mit ihren kleinen Fallschirmen überall hin.
Jetzt wird es erst so richtig spannend: Denn das Bild aus dem Vorspann der Kinderserie Löwenzahn hat sehr viel Wahrheit in sich.
Egal wo der Löwenzahnsamen auch hinfällt: Wenn auch nur die kleinste Möglichkeit besteht, keimt er und wird zur Pflanze.
- Egal ob es nur ein bisschen Staub ist, der da liegt.
- Egal ob es nur eine Ritze zwischen den Pflastersteinen eines Weges ist.
- Egal ob es die Fugen von Terrassenplatten sind.
- Egal ob es der Sand eines Sandkastens ist.
Einfach egal.
- Wie oft muss in unserem eigenen Leben immer vermeintlich erst das eine passen, bevor man das andere beginnen kann?
- Wie oft tut man Dinge nicht, weil einem die Erfolgsaussichten zu gering erscheinen?
- Wie oft denkt man, andere haben es leichter, weil sie bessere Voraussetzungen haben?
All das stimmt nicht.
Der Löwenzahn macht es vor.
- Er braucht nicht die idealen Wachstumsbedingungen. Er wächst einfach.
- Er wird dann vielleicht nicht so groß wie andere seiner Art. Aber er lebt.
- Er lässt sich von widrigen Umständen nicht abschrecken. Er schlägt Wurzeln.
Was für ein Beispiel!
Vielleicht sollten wir alle etwas mehr wie der Löwenzahn sein.
