Ich war gerade auf einem kurzen Spaziergang, da fiel es mir auf: Es riecht nach Frühling.
Der Moment kommt Jahr für Jahr wieder. Eines Tages gehe ich raus und plötzlich ist dieser eine, vertraute Gedanke da: Es riecht nach Frühling.
Frisch, nicht mehr kalt, aber doch noch nicht warm. Sonnig, aber noch nicht mit voller Kraft. Würzig, feucht, lebendig. Wie ein Versprechen, das die Natur gibt.
Dass es jetzt losgeht.
Dass alles wieder zu wachsen beginnt.
Dass erste warme Tage kommen, an denen man auf der Terrasse sitzen kann. Ohne, dass die Sonne zu stark brennt, sondern genau richtig dosiert, sodass man jeden einzelnen Sonnenstrahl begrüßt und genießt.
Das Versprechen, dass die Gartenarbeit wieder beginnt. Das erste Rasenmähen, das man nach den dunklen Tagen herbeisehnt und das dann über den Sommer kontinuierlich von einer Freude zur Last wird.
Die Aussicht auf den Geruch von frisch geschnittenem Gras, auf den Duft von Blüten und Gegrilltem. Auf Kinderlachen, Planschbeckengeräusche und den Wind in den Blättern.
Die Erwartung von Spaziergängen im kühlen Wald, durch aufgeheizte Felder, von unzähligen Joggingrunden und erholsamen Ruhepausen.
Das alles steht kurz bevor. Das alles weckt heute dieser einzigartige, facettenreiche, wohlige, vertraute, einzigartige Duft, den es in diesem Augenblick wahrzunehmen gilt.
Es riecht nach Frühling.