Ich war neulich einkaufen. Als ich zu den Einkaufswagen ging, sah ich, dass ein anderer Kunde seinen Pfand-Euro in dem Schloss am Einkaufswagen vergessen hatte. Glück gehabt. So etwa kommt vor – und so habe ich fortan einen weiteren Pfand-Euro, den ich in meinem Auto im Ablagefach liegen habe. Trotzdem kam mir bei dieser ganzen Geschichte ein Gedanke in den Sinn:
- Für mich ist ein Euro kein hoher Geldbetrag. Ich muss meinen Lebensunterhalt und den meiner Familie bestreiten. Dennoch freue ich mich natürlich darüber, einen Euro zu finden.
- Bei meinen Kindern – besonders meiner kleinsten Tochter – sieht das anders aus. Hier ist ein Euro ein bedeutender Anteil ihres Taschengelds, das ihr Woche für Woche zur Verfügung steht. Und noch vor wenigen Jahren wäre der Euro für sie ein echter Schatz gewesen.
- Ein sehr reicher Mensch hätte den Euro möglicherweise gar nicht erst mitgenommen (wenn er überhaupt selbst einkaufen geht).
- Und dann gibt es noch Regionen auf der Welt, in der ein einziger Euro ausreicht, um einen ganzen Tag lang zu überleben.
Der Wert, den der Euro hat, ist relativ. Ebenso verhält es sich mit dem Glück.
Ein Bild kommt mir in den Sinn, das vor einiger Zeit in einem WhatsApp-Status eines meiner Kontakte auftauchte: Auf dem Siegertreppchen nach einem Sportwettbewerb standen drei Kinder. Das Kind auf dem ersten Platz schaute neutral, das auf dem zweiten enttäuscht und das auf dem dritten reckte freudestrahlend die Urkunde in die Höhe.
Wie glücklich wir in unserem Leben sind, hängt zu einem großen Teil von unserer Einstellung ab. Es liegt in unserer Hand, wie wir auf die Ereignisse reagieren, die in unserem Leben geschehen. Natürlich kann man eine gewisse Erwartungshaltung an sich haben. Und natürlich darf man auch einmal von sich selbst enttäuscht sein. Dennoch lohnt es sich, sich der Relativität des Glücks immer bewusst zu sein und den kleinen Dingen und Glücksmomenten offen und dankbar zu begegnen. Wie dem vergessenen Pfandeuro im Einkaufswagen.
In diesem Sinne: Bleib achtsam!