StartAchtsamkeitMüsste? Machen!

Müsste? Machen!

Wer kennt diese Gedanken nicht:

  • „Man müsste mal …“
  • „Man könnte mal …“
  • „Am liebsten würde ich …“

Und dann kommen direkt tausend Gedanken,

  • warum es gerade nicht geht,
  • was alles vorher noch erledigt werden muss,
  • was alles wichtiger ist.

Wenn du so gestrickt bist wie ich, dann machen wir uns vieles im Leben einfach zu schwer. Denn das Zerdenken ist bereits der erste Hinderungsgrund, zu tun, was man eigentlich möchte. „Move your ass and your mind will follow“ lautet ein zwar etwas derber Ratschlag, der aber durchaus seine Richtigkeit hat. „Der Appetit kommt beim Essen“ wäre die feinere Variante.

„Aber ich muss doch erst noch …“, denkst du jetzt?

Ich will nicht sagen, dass es nicht auch viele dringende Sachen gibt, deren Erledigung keinen Aufschub gewährt und die eventuell auch mit Fristen verbunden sind. Aber wenn wir die Vielzahl der Dinge betrachten, die wir so am Tag tun, haben wir bei vielem die Gestaltungsfreiheit. Bei diesen Dingen kannst du selbst entscheiden, wann du was erledigst. Denn es ist dein Leben und deine Entscheidung.

„Ich muss noch erst …“ ist auch eine gern genommene Ausrede, um eine Sache aufzuschieben, die uns Angst macht. „Ich würde ja gerne meinen Roman schreiben, aber ich muss noch erst diesen Schreibratgeber lesen. Und dann muss ich noch dieses Detail recherchieren. Und dann wartet die Wäsche. Und aufräumen sollte ich auch mal wieder. Und …“

Stopp!

Das bringt gar nichts. Wer so mit seinen Träumen umgeht, wird sie nicht erreichen. Ein japanisches Sprichwort lautet: „Der Beste Zeitpunkt, einen Baum zu pflanzen, war vor zehn Jahren. Der zweitbeste ist jetzt.“ Gerade wenn wir etwas Neues beginnen, ist das Starten umso wichtiger.

Ich bin ein Mensch, der vieles aufschiebt. Der sich von Herausforderungen eher abschrecken lässt, als sie motivierend zu finden. Und der sich allzu leicht und allzu gerne ablenken lässt, um eventuellen Problemen nicht zu begegnen. Achtsamkeit ist der Schlüssel, um den Ausgang aus dieser Misere zu öffnen.

Hier also ein paar praxiserprobte Gedanken und Tipps, die vielleicht auch dir helfen könnten:

  • Komm in die Aktion: Irgendetwas zu tun ist besser, als gar nichts zu tun. Such dir eine kleine erste Handlung, mit der du die Sache startest, die du tun willst. Der erste Schritt ergibt den zweiten. Der dann den dritten. Und schließlich läufst du, ohne mitbekommen zu haben, losgelaufen zu sein.
  • Tu es einfach: Vor allem, wenn ich etwas Unangenehmes zu tun habe, neige ich zum Selbstmitleid – und mache es mir selber schwer. Denn ich muss nicht nur die unangenehme Aufgabe erledigen, sondern belaste mich durchgehend mit dem Gedanken, dass die Aufgabe unangenehm ist. Inzwischen fällt mir das auf und ich kann einen Gedanken als Gegenmittel einsetzen: „Nicht denken, einfach machen.“ Probiere es einfach mal aus – mir hilft es.
  • Schau auf den nächsten Schritt: Schau nicht auf den Gipfel, sondern auf den nächsten Schritt, der zu tun ist. Mehr noch: tu den kleinstmöglichen Schritt. Denn jeder bringt dich weiter. Und jeder darf auch Freude bereiten. Dann schaust du dich irgendwann um und wunderst dich, wie weit du den Berg schon hinaufgekommen bist, weil die so gewaltig aussehende Aufgabe ihren Schrecken verloren hat.
  • Mach dir bewusst, wie schnell Dinge gehen: Wir alle wissen es: Zeit dehnt sich, wenn es einem langweilig ist. Zeit dehnt sich aber auch, wenn man einer ungeliebten Aufgabe nachgeht. Stell dir also einen Timer und du wirst überrascht sein, wie viel man in wenigen Minuten schafft, obwohl sie sich doch so viel länger anfühlen. Dadurch wird dir bewusst, dass die Aufgabe in einer abgeschlossenen, überschaubaren Zeit zu bewältigen ist und danach am Tag noch viel weitere Zeit zum Gestalten übrigbleibt.
  • Nutze Intervalle: Wenn es um Bürotätigkeiten geht, folge ich dem Pomodoro-Prinzip. Das Prinzip heißt so, weil der Erfinder dafür wohl einen Küchentimer in Form einer Tomate verwendet hat. Das Prinzip geht so: Stelle den Timer auf 25 Minuten. Sobald er läuft, arbeitest du konzentriert an deiner Aufgabe. Sobald er schellt, machst du fünf Minuten Pause. Danach startet die nächste 25-Minuten-Einheit. Nach vier Einheiten machst du 25 Minuten Pause, danach startet alles von vorn. Probiere es aus, es hilft wirklich.
  • Setze dir einen festen Startzeitpunkt: „Schluss mit Ausreden – um 9 Uhr wird losgelegt!“ Durch einen solchen „Startschuss“ kannst du Schwung mitnehmen, der dich in die Aktion bringt.
  • Verabschiede dich von Perfektion: Besser die Arbeit ist erst einmal getan, als dass du den höchstmöglichen Grad an Perfektion erreichst. Natürlich darfst du deinen Anspruch haben. Aber Perfektion führt zu Frust. So gut wie möglich ist das einzig erreichbare Ziel.
  • Verbiete deinem inneren Kritiker den Mund: Jeder hat dies innere Stimme. Und bei vielen mäkelt sie gleich rum, wenn man etwas anfängt. Nicht gut genug, andere können das besser, ist ja typisch … – so geht es im Kopf in einer Tour. Wie man dem inneren Kritiker mit Selbstmitgefühl begegnet und besser mit ihm umgeht, wird mal der Inhalt eines weiteren Beitrags sein. Zunächst reicht es, dass man ihm den Mund verbietet, wenn man sich einer Aufgabe konzentriert widmet. Verbessern kann man später.
  • Mach eins nach dem anderen: Manchmal hat man auch gerade angefangen und die innere Stimme erinnert daran, dass man auch noch das, das und das zu erledigen hat. Auch hier gilt: Redeverbot. Multitasking funktioniert nicht. Wer eine Sache nach der anderen macht, schafft mehr.
  • Zerdenke nicht, sondern handle: Manchmal hilft es auch, an eine Sache einen Haken zu setzen und dann die eigentliche Aufgabe anzugehen. Bei mir kommt es immer wieder mal vor, dass ich beispielsweise gerne joggen gehen möchte, aber die Arbeit priorisiere. Und dann denke ich die ganze Zeit darüber nach, dass ich eigentlich lieber joggen würde. Hier kann es helfen, einfach eine kleine Runde Joggen zu gehen und dann loszulegen. Das ist anders, als das Aufschieben im Sinne von „Ich muss erst noch …“. Es ist eher das Erledigen einer Sache, die ich eigentlich machen möchte, bevor ich mich der nächsten widme. Vielleicht verstehst du, was ich meine.
  • Begegne den Dingen mit Anfängergeist: Für ein Kind ist die Welt voller Wunder. Das kannst du dir zunutze machen: Versuche, deine Aufgaben immer so anzugehen, als hättest du es noch nie gemacht. (Ohne dabei natürlich deine Fähigkeiten aufzugeben 😉) Spür den Zauber, der jedem Anfang innewohnt. Denn darin verbirgt sich eine Menge Freude.

Ich würde mich freuen, wenn ich dir mit diesen Tipps und Ideen ein bisschen helfen kann. In diesem Sinne: bleib achtsam!

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