StartAchtsamkeit„Gelassen“ kommt von „lassen“

„Gelassen“ kommt von „lassen“

„Gelassen“ kommt von „lassen“ – ist das nicht ein wunderbarer Gedanke?

Wie lange habe ich gesucht,

  • was ich noch machen kann,
  • was ich noch machen sollte,
  • was ich an meinem Alltag optimieren kann,

um mehr Gelassenheit zu finden.

Und der Weg ist viel einfacher:

Ich muss die störenden Dinge einfach lassen.

  • die schlechten Gedanken
  • das Kleinmachen
  • das Grübeln
  • das Hinterfragen
  • das Vergleichen

So weit, so einfach? Hier kommen wir an den Kern:

Das Lassen – oder besser Loslassen – ist wohl das Schwierigste, das es zu bewerkstelligen gilt. In der Fernsehserie „The Big Bang Theory“ erhält Sheldon in einer Folge den Ratschlag, einfach loszulassen. Er fragt, wie das geht, und bekommt folgende Erklärung: Er solle sich einen Stift vorstellen, den er in der Hand halte. Und dann lasse er ihn einfach los. Witzigerweise habe ich diesen Tipp – ganz ernst gemeint – inzwischen auch schon einmal in einem Ratgeberbuch gelesen. Dieser Tipp ist genauso richtig wie falsch zugleich.

Denn derjenige, der gut loslassen kann, wird es schon so machen.

Derjenige, der es nicht kann, dem hilft der Tipp überhaupt nicht. Er spielt vielmehr in der Liga, einem Depressiven zu sagen, er solle doch einfach mal fröhlich sein, einem Magersüchtigen, er solle mal mehr essen, oder einem Adipösen, er solle weniger zu sich nehmen.

Loslassen muss man erlernen (sofern man keins der beneidenswerten Naturtalente ist). Für mich gibt es dafür zwei Faktoren, die einander ergänzen:

  1. Achtsamkeit
  2. Meditation

Wenn ich besser loslassen können möchte, muss ich zunächst wahrnehmen, dass ich es nicht tue.

  • Wann fängt das Grübeln an?
  • Wann trage ich Dinge mit mir herum?

Je bewusster mir das ist, desto besser kann ich in dem Moment Gegenmaßnahmen ergreifen. Ich kann mich (liebevoll!) ermahnen, es gut sein zu lassen. Auch wenn es vor allem in diesen Momenten gerade bei den ersten Malen und dem Beginn des Übens nicht mit dem Loslassen funktionieren wird. Doch jeder dieser Momente ist ein Training. Und genauso wie sich unsere Fitness durch regelmäßiges Training verbessert, wird uns das Loslassen nach und nach leichter fallen.

Regelmäßige Meditation hilft uns, Abstand von unseren Gedanken zu bekommen und Dinge neutral aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Genau das ist es ja, was wir erreichen wollen, wenn wir von Loslassen sprechen.

Achtsamkeit ermöglicht uns also Sofortmaßnahmen in der akuten Situation, Meditation ist das Grundlagentraining. Zusammengenommen wird es dann immer einfacher, den Stift fallen zu lassen.

In diesem Sinne: Sei achtsam.

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