Advent kommt aus dem lateinischen und bedeutet „Ankunft“. Die Christenheit bereitet sich darauf vor, dass Jesus im Stall in Bethlehem geboren wird. So weit, so gut und auch so bekannt. Doch letztens brachte mich jemand noch auf eine andere, neue Idee: Advent hat denselben Wortstamm wie das englische Wort Adventure.
Der Advent als Abenteuer – das ist sowohl aus achtsamer, religiöser wie auch spiritueller Sicht eine wundervolle Betrachtungsweise.
Zunächst der Blick aus der achtsamen Perspektive. Jeder hat im Advent seine eigenen Traditionen, mit denen er sich auf die Weihnachtszeit vorbereitet. Und jede dieser Tradition schreit geradezu danach, als Mikro-Abenteuer ausgelebt zu werden. Mehr noch: Man kann ganz bewusst neue Bräuche ausprobieren und für sich entdecken. Hier ein paar Anregungen für Traditionen, die wir bewusster wahrnehmen können, bei denen wir den Alltag ausblenden und die wir in den Abenteuerstand erheben können:
- Das binden des Adventskranzes.
- Den Adventskalender, indem wir ihn kreativ und beispielsweise mit kleinen Aufgaben gestalten.
- Das Öffnen der Adventskalender-Türchen.
- Das Anzünden der Adventskranzkerzen.
- Das Plätzchenbacken.
- Der Bummel über den Weihnachtsmarkt.
- Die Teilnahme an einem Weihnachtssingen.
- Das Entdecken von Adventsbasaren und weiteren adventlichen Angeboten in der nahen Umgebung.
- Das Gestalten eines Adventsfensters.
- Das Aufstellen des Weihnachtsbaums.
- Das Schmücken des Weihnachtsbaums.
- Das Dekorieren der Wohnung.
- Das Basteln kleiner Geschenke.
Und religiös? Hier kann man sich auch auf ein Abenteuer begeben. Indem man sich auf das einlässt, wofür die Adventszeit steht. Auf die Vorbereitung der Ankunft des Erlösers. Auf den Glauben, dass die Menschen gerettet sind und dass ihnen das Himmelreich offensteht – unabhängig davon, wie man diese alten Überlieferungen für sich selbst und sein Leben auslegt. (Wie man die Bibel verstehen kann, wird auf diesem Blog noch oft ein Thema sein.) Ähnlich wie die Traditionen ist das Angebot hier breit gefächert, mit
- Adventsgottesdiensten an den Sonntagen,
- Bußgottesdiensten,
- Roratemessen am frühen Morgen,
- Spätschichten am späten Abend oder
- Der Aussendung des Friedenslichts aus Bethlehem, die an immer mehr Stellen gefeiert wird.
Die damit bereits eng verbundene spirituelle Sicht lässt sich dabei auch über das Christlich-Religiöse ausweiten. Denn fast punktgenau führt der Advent nicht nur zu Heiligabend und Weihnacht, sondern auch zur Wintersonnenwende, die Jahr für Jahr drei Tage vorher am 21. Dezember stattfindet. Danach liegt die längste Nacht hinter uns und die Tage werden länger. Eine besondere Zeit des Umbruchs, die seit je her, schon weit vor dem Christentum begangen wurde. Die Entdeckung dieser alten Bräuche verspricht noch viele weitere Abenteuer.
Ich lade dich daher ein: Lass uns den Advent zum Abenteuer machen. Indem wir nicht nur auf den Vorweihnachtsstress blicken, sondern die Zeit aktiv zur Einkehr und zur Vorbereitung auf die Weihnachtstage und den kurz darauf folgenden Jahreswechsel nutzen. Jeder so wie er mag – achtsam, spirituell oder religiös.