Menschen, die wahre Routiniers auf ihrem jeweiligen Fachgebiet sind, finde ich faszinierend. Durch Fleiß, Erfahrung und Übung bringen sie es zu einer wahren Meisterschaft in ihrer Tätigkeit. Oder kurz gesagt: Sie haben Routine.
Auch unser Alltag wird zum größten Teil durch Routinen bestimmt. Das ist zunächst einmal clever. Der Körper führt die gewohnten Handgriffe und Tätigkeiten fast automatisch aus, das Gehirn kann entspannen. Doch gleichzeitig ist es das genaue Gegenteil eines achtsamen Lebens. Daher beschreibe ich heute eine Übung, mit der wir mehr Achtsamkeit in unseren Alltag bringen können: den Achtsamkeitswecker.
- Nimm dein Smartphone zur Hand und wähle die Weckfunktion aus.
- Stelle für die kommenden Tage einen Wecker zu einer Uhrzeit deiner Wahl (natürlich zu einer Tageszeit zu der du wach bist 😉 ). Bei meinem Handy kann man für jeden Tag eine unterschiedliche Uhrzeit anwählen.
- Gehe ganz normal deinem gewohnten Alltag nach.
- Mache dir, sobald dein Handywecker klingelt, den Moment bewusst, in dem du dich gerade befindest.
Es reicht schon, wenn du bewusst ins hier und jetzt zurückkehrst, auch wenn du gerade eine routinierte Handlung ausführst. Wenn du noch bewusster in den Moment kommen möchtest, kannst du die 5-4-3-2-1-Regel befolgen, die von verschiedenen Coaches beschrieben wird. Die Zahlen stehen für folgende Punkte, die du nach und nach durchgehst:
- Entdecke fünf Dinge, die du sehen kannst
- Entdecke vier Dinge, die du hören kannst
- Entdecke drei Dinge, die du spüren kannst
- Entdecke zwei Dinge, die du riechen kannst
- Entdecke eine Sache, die du schmecken kannst
Durch den Achtsamkeitswecker wird die Achtsamkeit selbst immer mehr zu einer Routine in unserem Alltag. Probiere es einfach mal ein paar Tage oder Wochen aus. Wie bei allen Achtsamkeitsübungen gilt: Ob sie dir etwas bringt oder nicht, musst du ganz allein für dich entdecken.
Abschließend noch ein weiterer Tipp: Du kannst den Achtsamkeitswecker auch abwandeln zum Dankbarkeitswecker machen. Finde beim Klingeln des Weckers dann einfach eine Anzahl von Dingen, für die du genau in dem Moment dankbar bist. Ob drei, fünf oder zehn ist natürlich ganz dir selbst überlassen.
In diesem Sinne: Bleib achtsam!